Möglicherweise erinnern Sie sich noch: Sekundarschule war das, was die Eltern von Eper Schulkindern nicht wollten. Sie forderten eine Gesamtschule.
Für völlig falsch hielten diesen Weg die Fraktionsvorsitzenden von CDU (Sebastian Laschke) und UWG (Jörg von Borczyskowski) und zogen gemeinsam und heftig gegen die Idee einer Gesamtschule in Epe zu Felde.
Es nützte nichts, eine Ratsmehrheit folgte dem Elternwillen. Das klappte nur, weil es im Rat eine Mehrheit gegen CDU und UWG gab. Einige Eper CDU-Ratsmitglieder waren dabei, weil sie etwas ganz seltenes taten: Sie folgten ihrer eigenen Führung nicht.
Unbeliebt ist die EUREGIO-Gesamtschule daher bis heute bei der politischen Führungsriege von CDU und UWG und sie bekommt das zu spüren.
Die Schülerzahlen sind geringer als erwartet. Ein Grund ist die fehlende Aufklärung über das, was Gesamtschulen leisten. Nach dem Ratsbeschluss darüber umfassend zu informieren, wäre Aufgabe der Verwaltung gewesen. Doch die zuständige Dezernentin (auch CDU) springt nicht höher als sie muss und schon gar nicht, wenn das der Führungsriege von CDU und UWG missfallen könnte. Dann hört man von ihr gar nichts.
Nicht zu verkennen ist, dass Gesamtschulen als Orte des längeren gemeinsamen Lernens positive Aspekte haben. Sie sind eine Chance für Kinder, die mehr Zeit zur persönlichen Entwicklung brauchen.
Gesamtschulen werden aber auch skeptisch gesehen. Sie sind der Ort, an dem nicht nur lernbegabte Kinder sich entwickeln können, sie sind zugleich auch Ersatz für die ehemaligen Hauptschulen mit allen sich daraus ergebenden Problemen.
Diese Probleme wurden, wenn sie sich konkret äußerten, in der Vergangenheit stets unter den Teppich gekehrt. Eine offene Diskussion darüber wäre nötig gewesen, aber leider: Fehlanzeige. In Politik, Verwaltung und Schulleitung sieht man hier keinen Diskussionsbedarf.
Wir sehen das anders.
Gemeinsam müssen wir uns bemühen, unsere Schullandschaft kind- und bedarfsgerecht zu gestalten. Dazu gehört es, miteinander zu reden, Probleme zur Kenntnis zu nehmen und sie dann gemeinsam lösen. Das ist manchmal schwer.
Helfen Sie mit. Als Eltern, Lehrer, Erzieher sind sie vielleicht besonders interessiert an diesem Thema. Bringen wir gemeinsam Bewegung in die Gronauer Schullandschaft. Wenn Sie darüber mit uns ins Gespräch kommen wollen, können Sie uns unter www.derneuewegepegronau.de erreichen.
Und noch etwas zur EUREGIO-Gesamtschule in Zeiten von Inklusion. Vor einigen Jahren hat man diesen Begriff gründlich missverstanden. Die weitgehende Abschaffung von Sonderschulen, die stets auch Förderschulen für Kinder mit Behinderung waren, war die fatale Folge. Die Inklusion sollte, so die Idee, Kinder mit Behinderung nicht ausgrenzen. Der Gedanke ist richtig.
Doch erstens gibt es immer noch Kinder, die aufgrund ihrer Behinderung in speziellen Förderschulen besser versorgt werden könnten, als in den Regelschulen.
Und zweitens gibt es Kinder, die mit ihrer Behinderung zwar gut in Regelschulen klar kommen. Aber das bedeutet zugleich, dass dort die nötigen Voraussetzungen geschaffen werden.
So eine Voraussetzung wäre ein Aufzug in der EUREGIO-Gesamtschule in Epe (Gebäude der ehemaligen Carl-Sonnenschein-Realschule).Auch hier wird wieder deutlich, wie unbeliebt diese Schule bei der politischen Führung von UWG und CDU ist.
Für einen Aufzug in der EUREGIO-Schule ist kein Geld da, meinte der Rat kürzlich. Antrag abgelehnt. Gleichzeitig wird von der Ratsmehrheit von CDU und UWG jedoch bereitwillig Geld für das gastronomische Aufpeppen des Dreiländersees zur Verfügung gestellt.
Deutlicher kann man es nicht machen: In Gronau werden die falschen Prioritäten gesetzt. Es wäre gut, wenn die örtliche Politik sich entschließen könnte, wieder für die Menschen zu investieren, statt in Beton und Glas für sogenannte Investoren .
Wir werden im kommenden Rat fordern: Ein Aufzug für die EUREGIO-Gesamtschule.
Helfen Sie mit, geben Sie uns Ihre Stimme – der NEUE WEG
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